
Buy Canadian: Suppen aus den USA hinterlassen einen unangenehmen Nachgeschmack nach Zöllen.
18.03.2025
In Kanada führt der Handelsstreit mit dem Nachbarland dazu, dass einige amerikanische Produkte aus den Regalen genommen werden und viele Konsumentinnen und Konsumenten die Importmarken bewusst meiden, um ein Zeichen zu setzen. Die Supermarktkette Loblaw hat damit begonnen, in seinen rund 2.500 Filialen alle Importprodukte mit einem "T" zu kennzeichnen, die von den Zöllen betroffen sind.
Ein anderer Effekt: Nach aktuellen Umfragen den Wunsch, heimische Produkte deutlicher zu kennzeichnen. Schon gibt es erste Kampagnen, in denen Food-Konzerne darauf reagieren und betonen, dass ihre Produkte ausschließlich in Kanada hergestellt werden.
Ein aktuelles Beispiel stammt von Aliments BCI Foods, die unter anderem die Suppenmarken Aylmer und Primo herstellen. In dem Spot essen mehrere Protagonistinnen und Protagonisten gerade eine Tomatencremesuppe, als sie in den Nachrichten von den Sonderzöllen in Höhe von 25 % erfahren. Das verleidet ihnen den kulinarischen Genuss und sie spucken die Suppe erschrocken aus. Auch wenn keine konkrete Marke genannt wird, impliziert die Handlung recht deutlich, dass es sich um ein Produkt aus den USA handelt. Ihnen stellt der Spot die kanadische Marke gegenüber, die keinen bitteren Nachgeschmack nach Zöllen hat.
Nach Angaben der Agentur Les Évadés Montreal wurde eine erste Version vom staatlichen Network Radio-Canada abgelehnt, weil der Bildschirm der TV-Geräte das Weiße Haus und die Amerikanische Flagge zeigten. Was (wohl nicht ganz unbeabsichtigt) den Eindruck erweckt hat, die Protagonistinnen und Protagonisten würden diese nationalen Symbole der USA anspucken. Die Kampagne ist sicherlich bewusst provokativ und es ist ein schmaler Grat zwischen der Werbung für die eigenen Produkte und mehr oder weniger deutlichen Seitenhieben auf die US-Konkurrenz.