
Geschmackssache: Für Patreon ist Santa ein schlecht gelaunter Mafioso.
16.12.2025
Bisher sind die überzeugenden Weihnachtskampagnen eine überraschend kleine Minderheit. Die berührenden und bewegenden Geschichten der vergangenen Jahre, von denen die Zuschauerinnen und Zuschauer angesprochen und mitgenommen wurden, fehlen fast völlig. Dafür gibt es Kampagnen, bei denen Santa eine fragwürdige Rolle spielt und die jegliche festliche Stimmung zunichtemachen.
Zu letzterer Kategorie kann man den Auftritt von Patreon rechnen, in dem Santa eine fluchende, unflätige und schlechte Tony-Soprano-Kopie ist, vor dem die Elfen vor Angst zittern. Nachdem er seine Einstellung zu Weihnachten kundgetan hat - nach der ihn eigentlich niemand gefragt hat - droht er unverhohlen allen, die Patreon nutzen:
"Do these pricks know who they’re dealing with?
I’m in a group chat with Baby Jesus and the Easter Bunny.
I’m the miracle on thirty f*ckin’ fourth street!
If even one of you thinks about gifting Patreon this Christmas,
coal in your stocking will be the least of your worries.
Remember boys and girls: I know where you live.”
Patreon sieht seinen Spot als Parodie und als Gegenentwurf zu den üblichen emotionalen Konzepten, mit denen die Konsumentinnen und Konsumenten im November und Dezember überflutet werden. Die Gefahr, dass man die Ironie falsch verstehen könnte, sieht man nicht. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Santa sehr eindrucksvoll von Stavros Halikas gespielt wird.
Patreon ist ein 2013 in San Francisco gegründeter Zahlungsservice, über den Videoproduzenten, Künstler aller Genres, Podcaster und Blogger ihre Beiträge in den sozialen Netzwerken und auf YouTube monetarisieren können. Im Abonnement oder einzeln für bestimmte Inhalte. Nach eigenen Angaben nutzen derzeit über 10 Mio. Mitglieder und über 300.000 Kreative das Zahlungssystem, seit 2013 sind mehr als $ 10 Milliarde geflossen. Das könnte einen Mafioso schon auf die Idee bringen, daran mitverdienen zu wollen.
