Coca-Cola lässt den legendären "Hilltop" Spot aus dem Jahr 1971 wieder aufleben. In Gebärdensprache.


12.05.2025

Während unter dem zunehmenden Druck durch rechts-konservative Tendenzen immer mehr US-Konzerne ihre DEI Initiativen zurückfahren oder ganz einstellen, setzt Coca-Cola ein klares Zeichen für mehr Inklusion. In diesem Fall beim Marketing.


Dazu müssen wir zunächst ins Jahr 1971 zurückgehen, als einer der bekanntesten Werbespots entstanden ist. Er zeigt eine bunt gemischte Gruppe junger Menschen, die auf einem Hügel stehen und eine Hymne auf die Liebe und auf Coca-Cola singen. Eine Werbeikone, die sogar im Finale der Serie "Mad Men" zu sehen war. 

Das eingängige Lied traf den Zeitgeist und wurde zu einem Ohrwurm, der in der Folgezeit sporadisch in anderen Spots für Coca-Cola aufgegriffen wurde. Etwa wenn NASCAR-Fahrer diesen Klassiker singen, während sie auf der Rennstrecke die hohe Kunst der mechanischen Kaltverformung zelebrieren

Ebenso legendär ist die Geschichte hinter dem Spot. Bill Backer, Creativ Director bei McCann Erickson, hat “I’d like to buy the world a Coke and keep it company.” Auf eine Serviette geschrieben, während er im Januar 1971 im Flughafen London Heathrow auf seinen Abflug gewartet hat. Nach etlichen Rückschlägen bei den Dreharbeiten in Dover und Rom entstand daraus schließlich eine Erfolgskampagne.


Jetzt kommt der Song wieder, doch diesmal in einer überraschenden Interpretation. In Zusammenarbeit mit der Gallaudet University in Washington D.C. wurde der Text in Gebärdensprache übertragen. Präsentiert von Studierenden und Mitgliedern des Lehrkörpers auf dem Campus der Universität, die beim Unterricht für Gehörlose und Schwerhörige weltweit führend ist.


Werbespots mit Untertiteln für schwerhörige und gehörlose Zuschauerinnen und Zuschauer gibt es mittlerweile häufiger, aber ein Werbesong in Gebärdensprache ist eine ganz neue Erfahrung. Dazu gibt es noch eine Besonderheit, die Marketing-Experten interessieren wird: Studierende der Gallaudet University haben im Rahmen der Partnerschaft mit Coca-Cola ein eigenes Zeichen für den Markennamen in American Sign Language (ASL) entwickelt. Bereits 2023 wurde von Studierenden eine Marketing-Arbeitsgruppe gegründet, die globale Marken bei der Entwicklung authentischer Zeichen und einer Intensivierung ihrer Verbindung zu dieser Zielgruppe unterstützen soll.