Bei Fiverr bekommt AI ein Gesicht. Im vergnüglichsten und ehrlichsten Spot, den ich bisher über AI gesehen habe.


16.04.2025

In knapp 2 Minuten fasst die neue Kampagne alles zusammen, was man über künstliche Intelligenz wissen sollte. Von den ersten Versionen, deren Ergebnisse – vorsichtig ausgedrückt – wenig hilfreich waren über den Lernprozess durch Kopieren bis zur kongenialen Ergänzung menschlicher Kreativität durch effiziente Technologie.


Dabei räumt Another AI ein, dass er zunächst Schwierigkeiten hatte, die sinnvolle Ergebnisse zu liefern. Einer Focus Gruppe gab er vier völlig identische Design-Varianten zur Auswahl, statt Hilfestellung bei einer Rede gab er Unterricht in Rap und Tanz und für den neuen Marken-Slogan präsentierte er 600 einzigartige Vorschläge. Immerhin kam er irgendwann zu der selbstkritischen Erkenntnis, die Unternehmen wie OpenAI nicht gerne hören werden: "I was a mess. I have been known to take inspiration from other people's work".


Es ist zweifellos mutig, die Diskussionen über die Verletzung von Urheberrechten beim Training von AI-Programmen so unmissverständlich anzusprechen, wenn man selber AI-Programme anbietet. Aber die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende. Another AI traf die Illustratorin Jane und nachdem er auch sie zunächst kopiert hat, wurde die Verbindung der beiden intensiver und er lernte "her technique, her vision, her attention to detail". Schließlich konnte er die ersten Projekte realisieren. In ihrem ganz persönlichen Stil, aber innerhalb weniger Sekunden. Was zu der perfekten Ergänzung von Kreativität und Effizienz führt und die Kunden glücklich macht. 


Die Personifizierung von AI wird in der bisweilen erfrischend ironischen Parodie auf "The Office" von Brett Gelman gespielt, bekannt aus Stranger Things. Was irgendwie passt. Beworben wird das Programm Fiverr Go, das Kreativschaffende individuell an ihre Arbeit anpassen können. Um ihren unverwechselbaren Ausdruck beizubehalten. Dabei wendet sich Fiverr nach eigenem Bekunden speziell an Illustratoren, Texter und Sprecher, eine Erweiterung für Musikerinnen und Musiker ist geplant.