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Wahlkampf in den USA: Wenn die Aussage dieses Spots nicht so erschreckend wäre, könnte man darüber schmunzeln.

15.07.2023

So aber vergeht selbst Freunden des schwarzen Humors das Schmunzeln schon im Ansatz. Ein Spot der Initiative "Progress Action Fund" wendet sich an alle Wähler in Ohio, die mit dem Gedanken spielen, ihre Stimme dem republikanischen Kongressabgeordneten Steve Chabot zu geben. Dann droht nichts weniger als eine lückenlose Überwachung im heimischen Schlafzimmer. Dort wachen die christlich-konservativen Sittenwächter darüber, dass niemand zu verdammungswürdiger Geburtenkontrolle greift. In diesem Fall zu einem Kondom.

Der Spot zeichnet das Bild einer Zukunft, gegen die selbst Orwells Visionen wie ein unbeschwertes Disneyland erscheinen. Der unerwünschte Besucher macht keinen Hehl daraus, wie er sich Amerika vorstellt: "I'm your Republican Congressman. Now that we're in charge, we're banning birth control." Auf die Aufforderung hin, das Schlafzimmer zu verlassen, wird er noch deutlicher: "I won the last election. I'm not going anywhere. I'm just going to watch and make sure you don't do anything illegal." Wenn man Reden von Ron DeSantis hört, ist das Szenario nicht mal übertrieben. 

Die Kampagne stammt von einem so genannten Political Action Committee (PAC), die in den USA zur Unterstützung oder Verhinderung von Politikern gegründet werden. Amtsinhaber nutzen eigene PACs, um Auflagen und Einschränkungen bei der Wahlkampf-Finanzierung zu umgehen. Für Medienkampagnen können PACs unbegrenzte Geldmittel einsetzen, was bei einem weitgehend spendenfinanzierten Wahlkampf ein wichtiger Faktor ist.