Virgin Voyages und Jennifer Lopez geben einen Vorgeschmack darauf, wie zukünftig mit AI und Deepfake Werbespots produziert werden.

30.06.2023

Prominente Markenbotschafterinnen und Markenbotschafter werden nicht mehr im Original engagiert, sondern mit Hilfe von AI generiert. Was nicht nur kostengünstiger ist, sondern wesentlich mehr Flexibilität bietet. Man ist nicht mehr auf typische Eigenschaften der Stars festgelegt, sondern kann sie agieren lassen, wie es gerade in die jeweilige Kampagne passt. Lasziv, sachlich und langweilig oder kurz und knapp. Ganz nach Belieben. Allerdings wäre es hilfreich, wenn sich das Team hinter dem AI-Charakter über die Ausrichtung des Spots einig wäre.

So aber spielen verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AI-Studios mit der von ihnen erschaffenen virtuellen Jennifer Lopez und probieren verschiedene Konzepte aus. Was in diesem Fall amüsant ist, zeigt die Richtung der Entwicklung, wenn die Büchse der Pandora erstmal geöffnet ist. Hintergrund der Kampagne von VMLY&R ist die virtuelle Assistentin Jen AI, mit deren Hilfe man auf der Website VirginVoyages.com persönliche Einladungen zu einer Kreuzfahrt generieren und an Freundinnen, Freunden und die Familie schicken kann. Wer könnte einer Einladung von Jennifer Lopez schon widerstehen.

In diesem Fall ist es auf intelligente Art gelungen, AI für ein innovatives Konzept zu nutzen und sich gleichzeitig mit erfrischender Selbstironie darüber zu amüsieren. Es steht allerdings zu befürchten, dass zukünftige Kampagnen mit Deepfake-Prominenten weit weniger vergnüglich sind, etwa wenn es um politische Kampagnen im beginnenden US-Wahlkampf geht. Aber wie schon in der griechischen Mythologie wird man die Büchse nicht mehr schließen können.

J.Lo ist Virgin Voyages seit 2021 verbunden, jetzt muss sie nicht mehr persönlich zu Dreharbeiten anreisen, sondern kann bei Bedarf aus dem Server abgerufen werden. So hat alles auch seine guten Seiten.